Pfarrei Weng /Dekanat Pfarrkirchen (heute Pocking)

 

Die Ortschaft Weng wurde seelsorglich ursprünglich von Karpfham betreut. 1500 erfolgte die Erhebung zur Expositur und 1807 zur Pfarrei. Zur Zeit der Bauernschlacht bei Aidenbach war damit Weng eine Expositur von Karpfham. In der "Tabellarischen Beschreibung des Bisthums Passau von Martin Süß, 1828, ist demnach Weng als Pfarrei geführt. Heute gehört Weng zum Pfarrverband Griesbach und zum Dekanat Pocking.

 

 

Quelle: Ortsteile der Pfarrei Weng aus: Tabellarischer Beschreibung des Bisthums Passau, Martin Süss, 1828
Quelle: Ortsteile der Pfarrei Weng aus: Tabellarischer Beschreibung des Bisthums Passau, Martin Süss, 1828

Die Pfarrei Weng auf der Landkarte (gemäß Dokumentation von Martin Süß, 1828


Zur Quellenlage

Das Kampfgeschehen am 8. Januar 1706 wird in sämtlichen Quellen als „Bauernschlacht bei Aidenbach“ bezeichnet. Im Rahmen der Untersuchungen wird hier näher eingegangen auf das Geschehen und auf die Beteiligten.

Die Quellenlage der Pfarrei Weng ist sehr umfangreich.

Unser Teammitglied Martina Egger aus der Pfarrei Weng hat sich mit zwei Büchern mit den Gefallenen des I. und II. Weltkriegs intensiv befasst und ist damit eine Kennerin der Örtlichkeit und der Anwesen.

 

Damit konnte sie die Kirchenbücher konsequent weiter auswerten. 

Eintragungen in den Sterbebüchern

Pfarrei Weng

Das Sterbuch des Pfarrei Weng nennt 27 verheiratete und zehn ledige junge Männer, die am 8. Januar bei Aidenbach ums Leben kamen. Bei zweien ist vermerkt, dass sie an den Plessuren bzw. den Verwundungen verstorben sind. Alle sind in Weng begraben.

Gemäß Sterbebuch sind auf dem Friedhof von Weng drei Männer begraben, die aus anderen Pfarreien, nämlich aus Weihmörting, Bayerbach und Uttlau stammen.

Bei dem Sigl Mathias ist festgestellt, dass seine Familie in der Pfarrei Weng wohnte, er aber kurz vor seinem Tod nach Wopping in der Pf. Weihmörting heiratete.

Dr. Wurster hat das Sterbebuch von Weng[1] mit dem Bezug zum 8. Januar 1706 transkribiert[2]

Martina Egger hat die Toten zusammengefasst und in Familien zugeordnet.[3]

Andere Pfarreien

In den Sterbebüchern anderer Pfarreien finden wir keine Toten aus der Pfarrei Weng.


[1] Sterbebuch Weng 002_03-458...461

[2] Transkript Dr. Wurster zum Sterbebuch

[3] Martina Egger; Sterbeuch; Zuordnung nach Familien

Die Gefallenen der Pfarrei Weng

In der Liste der Gefallenen der Bauernschlacht 1706 der Pfarrei Weng sind insgesamt 34 Namen aufgeführt. 33 davon sind im Sterbebuch der Pfarrei Weng erfasst und damit auf dem Friedhof in Weng begraben. Ein Gefallener der Pfarrei Weng ist im Sterbebuch der Pfarrei Aidenbach dokumentiert und damit auf dem Friedhof in Aidenbach begraben.

Download
Gefallene aus der Pfarrei Weng
Gefallene_Liste.pdf
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Herkunft der Gefallenen innerhalb der Pfarrei

Von der Projektgruppe wird auch angestrebt, soweit möglich von den Gefallenen die frühere, exakte Anschrift (HausNr.) festzustellen und deren Herkunft geografisch möglichst transparent darzustellen. Für die Gefallenen der Pfarrei Weng konnten die früheren Hausnummern weitesgehend ermittelt werden. Die Ergebnisse sind in nachfolgender Karte dargestellt (Mit schwarzen Kreuzen sind die exakten Anschriften dargestellt, ist nur die Herkunft nach dem Ortsteil bekannt, ist dies durch grüne Kreuze markiert).

Quelle: Pfarrbuch der Pfarrei Beutelsbach
Quelle: Pfarrbuch der Pfarrei Beutelsbach

Eintragungen Trauungsbüchern

In den Trauungsbüchern[1] und dem zugehörigen Register[2] finden wir zehn „rel. vid.“ von getöteten Ehemännern die sich wieder verheirateten.

Weitere Untersuchungen, auch unter Berücksichtigung der Sterbebücher mit einem Hinweis auf Witwen von Männern, die eines natürlichen Todes gestorben sind, zeigen, dass zwischen 1706 bis einschl. 1710 neun Witwen geheiratet haben, von denen wir keinen Sterbeeintrag der Ehemänner finden.

Es ist anzunehmen, dass zumindest ein Teil dieser Verheiratungen sich auf Witwen von am 8. Januar 1706 getöteten Männern beziehen.

Hintergrund ist, dass, wie häufig in anderen Pfarreien feststellbar, eine Reihe von getöteten Männern nicht nach Weng gebracht und dort begraben sind, sondern in einem der Massengräber vom Reschendobl, Kleeberg oder Handlberg bestattet liegen.


[1] Trauungen Weng 002-02_0344 ff.

[2] Register Trauungen Weng 017_0000 ff

Quelle: Matrikula Pfarrbücher Pfarrei Weng (für das Jahr 1703 fehlen die Quellen, möglicherweise sind die Trauungen im Jahr 1704 enthalten).

Zusammenfassung

Insgesamt sind in der Pfarrei Weng 37 namentlich erfasste Tote vom 8. Januar 1706 begraben. Der Anteil an verheirateten Männern war sehr hoch.

Es ist davon auszugehen, dass weitere Männer aus der Pfarrei Weng am 8. Januar 1706 getötet wurden.

 

Die Trauungs- und Sterbebücher sind in Verbindung mit den Briefprotokollen dazu genauer zu untersuchen.


Denkmäler und Gedenktafeln in der Pfarrei Weng

z.B. ein Foto der Tafel Kriegerdenkmal mit den Namen