Pfarrei Sulzbach / Dekanat Fürstenzell
Pfarrei Sulzbach
Die Pfarrei Sulzbach 1706 entspricht der Beschreibung von Martin Süß aus dem Jahr 1828[1]. Die Pfarrei umfasste 1828 213 Häuser mit 1436 Seelen.
[1]Pfarrei Sulzbach; Martin Süss, 1828
Die Pfarrei Sulzbach auf der Landkarte (gemäß Dokumentation von Martin Süß, 1828
Zur Quellenlage
Kirchenbücher von Sulzbach
Die Kirchenbücher der Pfarrei Sulzbach unter www.matricula-online.eu sind umfangreich. Sie enthalten die Taufen, Trauungen und Sterbefälle ab 1619 komplett, sowie die zugehörigen sehr detaillierten Register. Insbesondere die Register lassen umfängliche Untersuchungen zum Geschehen zu den Vorgängen am 8. Januar 1706 zu.
Eintragungen im Sterbebuch der Pfarrei Sulzbach
In der Bearbeitung in dem Buch „Aidenbach 1706“ [1] sind die Toten aus Pfarrei Sulzbach im Transkript übernommen[2].
Dr. Wurster hat für diese Bearbeitung ein weiteres, genaues Transkript zum Text des Sterbebuches erstellt
Insgesamt sind 24 Namen aufgeführt.
Zusätzlich haben wir noch je einen Namen aus der Pfarrei Sulzbach genannt in den Pfarreien Beutelsbach und Höhenstadt. In der Pfarrei Reutern ist der auch im Sterberegister der Pfarrei Sulzbach genannte Johannes Mair, "Molitor" dokumentiert (es ist davon auszugehen, dass er auch dort begraben ist).
Der Hinweis auf die Begräbnisstätte
In fast allen Pfarreien finden wir, wenn überhaupt, Eintragungen zu Toten vom 8. Januar nur für solche, die auch im jeweiligen Friedhof begraben sind. Sulzbach ist eine Ausnahme. Hier stehen zwar 24 Namen im Sterbebuch und sind auch im Register enthalten, jedoch steht zwischendrin:
„Josephus Jodl: ille sepultus est in Sulbach solutus“
ðÜbersetzt: „Josephus Jodl: jener, unverheiratet, ist in Sulzbach begraben“
Zwar steht am Anfang des Eintrags:
„Annus 1706 - Januarius – Occisi sunt in Aidenbach sequentes“
ðÜbersetzt: „Im Jahr 1706 – Januar- sind folgende in Aidenbach getötet worden...“
Als eine ganz eindeutige Aussage sind die begleitenden Texte nicht zu bewerten, allerdings deuten sie darauf hin, dass die Genannten in fremder Erde, also in den Massengräbern vom Handlberg, Kleeberg, Reschendobl oder auch in einem Friedhof z.B. Beutelsbach oder Amsham bestattet sind und dabei die Namen nicht genannt sind (siehe Eintragungen Pfarrei Beutelsbach bzw. Pfarrei Egglham).
[1] „Aidenbach 1706; S. 172 u.173
[2] Sulzbach Sterbefälle; www.matricula-online.eu; 002-03_0497
Relicta Vidua
Aus der Gesamtübersicht ist abzulesen, dass von den 26 der Pfarrei Sulzbach zuzuordnenden Toten acht verheiratet und zwölf ledig waren. Bei sechs Toten ist der Familienstand bisher nicht bestimmt. Die Tabelle zu den relicta vidua zeigt mit 15 eine sehr hohe Zahl an Verheiratungen von Witwen allein in den Jahren 1706 und 1707.[1] Insgesamt konnten bisher lediglich sechs Witwen von Toten des 8. Januar einer Wiederverheiratung zugeordnet werden.
Erste nicht abgeschlossenen Untersuchungen von Dr. Wurster und dem Verfasser zeigen, dass für eine Vielzahl von Verehelichungen von Witwen in den Jahren 1706 und 1707 keine analogen Eintragungen von Verstorbenen, zugehörig zu den Witwen, bisher gefunden wurden.
Dies lässt den Schluss zu, allerdings bisher nicht eindeutig belegt, dass es weitere verheiratete Tote aus der Pfarrei Sulzbach gab.
Anmerkung:
Vielleicht bekommen wir hier, aber auch in anderen Pfarreien, die Unterstützung lokaler Familienforscher, die wir dann ergänzend auf der Website einfügen.
[1] Tabelle rel. vid. Sulzbach 1700-1709
Zusammenfassung
Die Pfarrei Sulzbach war durch das Geschehen am 8. Januar bei Aidenbach stark betroffen. Ob aus einer zusätzlichen Bearbeitung der Matrikel weitere Schlüsse auf mögliche Tote aus der Pfarrei gezogen werden können wäre interessant.