Pfarrei Höhenstadt / Dekanat Fürstenzell

 

Die Pfarrei Höhenstadt 1706 entspricht der Beschreibung von Martin Süß aus dem Jahr 1828[1]. Die Pfarrei umfasste 1828 165 Häuser mit 1489 Seelen.


[1]Pfarrei Höhenstadt; Martin Süss, 1828

Die Pfarrei Höhenstadt auf der Landkarte (gemäß Dokumentation von Martin Süß, 1828


Zur Quellenlage

Das Kampfgeschehen am 8. Januar 1706 wird in sämtlichen Quellen als „Bauernschlacht bei Aidenbach“ bezeichnet. Im Rahmen der Untersuchungen wird hier näher eingegangen auf das Geschehen und auf die Beteiligten.

Kirchenbücher von Höhenstadt

Die Kirchenbücher der Pfarrei Höhenstadt unter www.matricula-online.eu sind eine wahre Fundgrube für die Familienforschung. Insbesondere die Register und die Familienbücher lassen umfängliche Untersuchungen zum Geschehen zu den Vorgängen am 8. Januar 1706 zu.

Eintragungen im Sterbebuch der Pfarrei Höhenstadt                             

Joseph Pamler war wohl bei seinen Recherchen zur Schlacht bei Aidenbach[1] beim Pfarrer in Höhenstadt.

In der Bearbeitung von 1912[2] sind die Toten aus Pfarrei Höhenstadt sehr detailliert aus dem Buch Sterbefälle Höhenstadt übernommen[3].

Der zugehörige Text in lateinischer Sprache transkribiert. Im Heft zur 250-Jahrfeier 1956 ist der Text ins Deutsche übersetzt:

„Verzeichnis jener Todten, welche wegen unternommenen Aufstands von den Kaiserlichen bei Aidenbach getödtet und in Höhenstadt begraben worden sind 8. Januar 1706“

Dann die Liste mit 30 Namen, sehr detailliert mit Altersangabe und ob der Tote verheiratet war.

Dann ein interessanter Vermerk:

„Es waren aber nur allein aus dieser Pfarrei 80 und mehr, welche ausgeblieben und umgekommen sind; die Uebrigen aus dieser Zahl sind entweder in Peutelspach (Beutelsbach) oder eigens gemachten Gruben zugleich mit mehreren hundert Andern begraben worden.
(F. Albericus Schmelz p.t. Vicarius in Hechenstatt“)

Zusätzlich finden wir acht weitere Männer aus Höhenstadt, begraben auf dem Friedhof von Beutelsbach, zwei weitere begraben auf dem Friedhof von Aidenbach. Über das Familienbuch konnte ein weiterer Toter aus der Pfarrei , Bernhard Christöffl, identifiziert werden.

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[1] Schlacht bei Aidenbach;Joseph Pamler;1859

[2] Geschichte des Marktes Aidenbach; S. 69  u. 70

[3] Höhenstadt Sterbefälle; www.matricula-online.eu; 002-06_0355 

Quelle: Pamler, Geschichte des Marktes Aidenbach, S. 69f
Quelle: Pamler, Geschichte des Marktes Aidenbach, S. 69f

Relicta Vidua 

Aus der Gesamtübersicht ist abzulesen, dass von den 37 der Pfarrei Höhenstadt zuzuordnenden Toten sieben verheiratet waren und 30 ledige Burschen. Diesen hohen Anteil von Unverheirateten finden wir nicht durchgängig in den untersuchten Pfarreien. Die Tabelle zu den relicta vidua zeigt diese Konstellation ebenfalls[1]

Allerdings finden wir keine Relation der Verheiratung von Witwen im Verhältnis zu den namentlich nicht genannten ca. 40 Toten, wie sie im Totenbuch beschrieben sind.


[1] Tabelle rel. vid. Höhenstadt 1700-1710 

Zusammenfassung

Die Pfarrei Höhenstadt war durch das Geschehen am 8. Januar bei Aidenbach stark betroffen. Wie weit man dem Hinweis zu den zusätzlich im Sterbebuch genannten, namentlich nicht identifizierten ca. 40 Toten Glauben schenken darf, muss dahingestellt bleiben. Fest steht, dass es sich dabei nicht um Verheiratete gehandelt haben dürfte.