Pfarrei Fürstenzell / Dekanat Fürstenzell

Die Pfarrei Fürstenzell 1706 entspricht der Beschreibung von Martin Süß aus dem Jahr 1828[1]. Die Pfarrei umfasste 1828 außerhalb des Klosters 273 Häuser mit 2017 Seelen.

 

Die Pfarrei Fürstenzell liegt im Bereich der Marktgemeinde Fürstenzell. Südlich grenzt die Pfarrei Höhenstadt an.


[1]Pfarrei Fürstenzell; Martin Süss, 1828

Die Pfarrei Fürstenzell auf der Landkarte (gemäß Dokumentation von Martin Süß, 1828


Zur Quellenlage

 

Das Kampfgeschehen am 8. Januar 1706 wird in sämtlichen Quellen als „Bauernschlacht bei Aidenbach“ bezeichnet. Im Rahmen der Untersuchungen wird hier näher eingegangen auf das Geschehen und auf die Beteiligten.

 

Kirchenbücher von Fürstenzell (Irsham)

Die Kirchenbücher der Pfarrei (Irsham) unter www.matricula-online.eu sind eine wahre Fundgrube für die Familienforschung. Insbesondere die Register und die sehr sorgfältig bearbeiteten Familienbücher lassen umfängliche Untersuchungen zum Geschehen zu den Vorgängen bei Vilshofen Ende Dezember 1705und am 8. Januar 1706 zu.

Eintragungen im Sterbebuch der Pfarrei Fürstenzell

Das Sterbebuch Fürstenzell gibt Hinweise auf Tote bei Aidenbach[1].


 [1] Fürstenzell; Sterbefälle;004-03_0952 bis 0953; 


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Bemerkenswert dabei, dass sieben auf dem Friedhof von Irsham beerdigt wurden, davon einer am 1. Februar 1706 und einer, der Klosterpfisterer Mathias Mayr, erst am 15. Juni 1706.

Im Totenbuch von Beutelsbach sind ebenfalls Eintragungen zu Toten aus der Pfarrei Fürstenzell, nämlich acht. Einer, der Gratzensohn aus Kühloh, ist auf dem Friedhof von Höhenstadt beerdigt.

Von den acht Toten, auf dem Friedhof Aunkirchen  beerdigt, stammte einer, Andreas Weidenberger aus Aspertsham, aus der Pfarrei Fürstenzell (Irsham.

Sucht man zu dem „Wallenberger, Irshamer Pfarr“, so findet man im Taufbuch von Höhenstadt am 05.März 1706 den Walmberger Philippus, solutus, p.m. (verstorben)[1]. Er wird als lediger Vater der Gertrudis angegeben, die Mutter Maria, ledig, Irsham.. Es dürfte sich hier um den „Wallenberger, Irshamer Pfarr“ handeln. Ob der Wallenberger in der Pfarrei Fürstenzell oder gleich daneben in der Pfarrei Höhenstadt ansässig war. Der Pfarrer verlangte nichts für die Taufe!

Welche Dramatik!

Bemerkenswert die Einträge in Aunkirchen und Vilshofen. Es ist davon auszugehen, dass zumindest der Schadenhuber Jakob, beerdigt in Vilshofen entweder bei Ließing oder direkt bei einem Scharmützel unmittelbar vor den Toren Vilshofen Ende Dezember 1705 ums Leben kam.


[1] Taufen; Höhenstadt; 002-05_0194

Relicta Vidua

Eine intensive Überprüfung des Trauungsbuches ergibt für 1706 keine Auffälligkeiten[1]. Bei sechs Witwen ist nachweisbar, dass ihre Männer entweder Ende 1705 oder am 8. Januar 1706 bei Aidenbach getötet wurden.

Bemerkenswert ist die hohe Zahl von Trauungen in den Jahren 1704 und 1705. Dieses Phänomen ist auch in anderen Pfarreien in Ostbayern erkennbar. Ursächlich dafür könnte die drohende Zwangsrekrutierung zum kaiserlichen Heer sein.


[1] Trauungen Fürstenzell; 1700 – 1710, Graphik

Zusammenfassung

 

Die Pfarrei Fürstenzell (Irsham) war vermutlich nicht nur durch das Geschehen am 8. Januar bei Aidenbach sondern auch durch das in Liessing am 30.12.1705 betroffen.